Accademia Vergani

Der Unterschied zwischen Valpolicella Rosso, Ripasso und Amarone

Sie sind sozusagen aus dem gleichen Holz geschnitzt und doch alle ganz anders. Die Weine aus dem Valpolicella im Veneto.

RIPASSO(Bild: Flavia Vergani)

 

Drei ganz unterschiedliche Weine werden im Valpolicella aus ziemlich der gleichen Mischung Rebsorten gekeltert. Haben Sie gewusst, dass Amarone, Valpolicella und Ripasso aus dem gleichen „Rohmaterial“gemacht werden? Denn aus den beiden Traubensorten Corvina Veronese und Rondinella keltern die Winzer aus der Weinregion vor den Toren Veronas die drei berühmten Weine. Ein breites Sortiment für Gaumen und Portemonnaie.

Hauptanteil für alle drei bildet die Traubensorte Corvina Veronese, sie macht zwischen 45-95% aus. An zweiter Stelle kommt die Rondinella mit einem Anteil von 5-30% und für den letzten Rest dürfen noch kleine Anteile Sangiovese, Cabernet Franc, Molinara, Negrara, Coratina oder Oseleta verwendet werden. Das alles ist in den DOC-Richtlinien fein säuberlich festgelegt. Mit der Bandbreite, was da so kreiert wird ist das schon faszinierend.

Zum Beispiel der Valpolicella, einer der beliebtesten Tischweine Italiens. Er ist eher ein leichter Vogel, ein junger Kerl, ein Rotwein der eben jung und im Sommer sogar leicht gekühlt getrunken wird. Er ist charmant-fruchtig, mit einer leichten Bitternote im Abgang. Ein perfekter Sommerwein, jung und einnehmend. Ein Leichtgewicht.

Dagegen ist der Amarone ein gesetzter Patron, Herrscher über Haus und Hof, nachhaltig und ein Schwergewicht. Er ist dunkel und komplex, hat viel Frucht und gleichzeitig einen hohen Alkoholgehalt. Der Bittere ist gleichzeitig trocken und irgendwie süsslich und ein beliebtes Muskelpaket. Mit den Gardasee-Winden werden die geernteten Trauben getrocknet, so verlieren sie an Wasser, sammeln aber gleichzeitig Zucker, der vollständig vergoren wird. Das führt zu einer enormen Konzentration an Aromen bei einem sehr hohen Alkoholanteil. Auf der ganzen Welt ist der Amarone beliebt. Aber eben nicht alle mögen ihn.

Da schlägt der Ripasso die Brücke, er ist sozusagen die goldene Mittel. Denn für den Ripasso wird der junge Valpolicella auf die Beerenhäute, den Trester, des Amarone gelegt. Da dieser noch reichlich Zucker und Aromen enthält, erfolgt eine zweite Gärung. Der Ripasso erhält so mehr Struktur und Tiefe, wird gehalt- und geschmackvoller, ist dabei aber immer noch leichter als der Amarone. Welcher der Dreien ist nun Ihr Favorit? Wir lieben sie alle!

 

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