Castello degli Angeli

Die Bergamasker Hügel sind nicht gerade berühmt für Wein. Aber genau das wollte der Unternehmer Mauro Taiariol mehr als alles andere: Wein anbauen. Er machte sich auf die Suche nach dem besten Terroir und fand es an den steilen Hügeln bei Carobbio degli Angeli, einem kleinen Dörfchen zwischen dem Lago d’Iseo und Bergamo. Das Ganze hatte nur zwei Haken: Das Land gab es nur gemeinsam mit einem uralten, baufälligen Schloss. Haken Nummer zwei: Das Land war steil und weintechnisch unberührt. Beides hat sich als Glücksfall erwiesen, Taiariol hat einen Weinschatz geschaffen, teuflisch gut und engelsgleich. Aus dem Unternehmer wurde ein Winzer mit Schloss. Oder ein Schlossherr mit Wein.

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Castello degli Angeli

Die Bergamasker Hügel sind nicht gerade berühmt für Wein. Aber genau das wollte der Unternehmer Mauro Taiariol mehr als alles andere: Wein anbauen. Er machte sich auf die Suche nach dem besten Terroir und fand es an den steilen Hügeln bei Carobbio degli Angeli, einem kleinen Dörfchen zwischen dem Lago d’Iseo und Bergamo. Das Ganze hatte nur zwei Haken: Das Land gab es nur gemeinsam mit einem uralten, baufälligen Schloss. Haken Nummer zwei: Das Land war steil und weintechnisch unberührt. Beides hat sich als Glücksfall erwiesen, Taiariol hat einen Weinschatz geschaffen, teuflisch gut und engelsgleich. Aus dem Unternehmer wurde ein Winzer mit Schloss. Oder ein Schlossherr mit Wein.




Es gibt sie noch, kostbare und kaum entdeckte Weinschätze in Italien. Das Castello degli Angeli ist so einer. Ein kleines Schlossgut, das stolz auf dem Hügel Santo Stefano trohnt und mit viel Herzblut und Engagement aufgebaut und gepflegt wurde. Dabei kam der heutige Schlossherr Mauro Taiariol zur Engelsburg wie die heilige Mutter Maria zum Kind: unverhofft und ziemlich jungfräulich. Er hatte zwar eine grosse Leidenschaft für Wein, aber wenig Ahnung, wie man ihn herstellt. Ausschlaggebend für einen Neustart war – wie so oft im Leben – eine Krise. Eine Scheidung führte zu ausgedehnten Weinreisen nach Frankreich, und bald war für Taiariol klar: Im Wein lag sein neues Glück, mit einem eigenen Gut im heimischen Bergamo und mit eleganten Rotweinen, die lange, lange lagern konnten. Ein guter Freund brachte den berühmten Önologen Rainer Zierock ins Spiel, und das Schicksal nahm seinen Lauf. Die beiden wurden enge Freunde und fanden an den steilen Hängen in den Bergamasker Hügeln das perfekte Terroir mit schwarzem Marmor, der die Rebstöcke tief wurzeln lässt, sodass sie auch bei grosser Hitze Wasser finden. Aber der Kauf war an eine Bedingung geknüpft: Das Schloss muss mit. Also kaufte Mauro Taiariol nicht nur den Hügel Santo Stefano, sondern wohl oder übel auch die Schlossanlage.

 

 

1996 wurden die ersten Reben gesetzt, in Steillagen bis 45% Gefälle. Einer der extremsten Weinberge der ganzen Lombardei entstand, mit Terrassen und Trockenmauern und spannenden Sorten. «Wir haben alles ausprobiert, Sauvignon Blanc und Sangiovese haben wir wieder herausgenommen.» Jetzt wachsen hier Chardonnay, Viognier und Moscato für die Weissen und Cabernet Sauvignon, Merlot, Viognier, Mourvedre, Petit Verdot und Syrah für die Roten. Alle aufs Feinste für die jeweiligen Lagen herausgetüftelt und in raren Mengen von nur etwa 5000 Flaschen pro Jahr produziert. Wenn denn produziert wird. «Von Zierock haben wir gelernt, dass wir nur ernten, wenn die Natur und der Jahrgang das auch zulassen. Ist das nicht der Fall, werden die Trauben auf der Pflanze gelassen», erläutert der Schlossherr.

«Das Weingut hatte zwei Haken. Der erste: Es gab es nur mit nur mit einem uralten und baufälligen Schloss. Der zweite: Das Gelände war Steil und weintechnisch unberührt. Ein Glücksfall!»

Mauro Taiariol über die Geschichte, wie er zu seinem Weingut kam.

 

Rainer Zierock, der berühmte und visionäre Weinbauprofessor, hat Taiariol und sein Weingut nachhaltig geprägt. «Leider ist er viel zu jung gestorben. Wir haben so viel zusammen erlebt, es war eine sehr besondere Zeit, sehr intensiv, spannend und bereichernd. Vielleicht nicht für die Leber gesund, aber für die Seele umso mehr», meint Mauro lächelnd. Man kann sehen, wie viel ihm die Freundschaft bedeutet hat. Zierocks Credo baute auf den Grundprinzipien der griechischen Mythologie des Panta Rhei – alles fliesst. In seiner Lehre verbinden sich Traditionen und Ethik, mit dem Terroir, dem Klima, der Erde und den Reben. Sein bekanntes Penthagramm, das Fünfeck, symbolisiert die Elemente Geist, Feuer, Wasser, Erde und Luft. Produziert wird nach dem Gravitationsprinzip durch Nutzung eines natürlichen Gefälles ohne Fremddruck. Zierock war ein freier Geist und ein Wissenschaftler. Aber vor allem war er ein Freund. Es war schwierig, einen Nachfolger zu finden, der diese Arbeit mit seiner philosophischen Ansicht weiterpflegen kann. Das Önologenpaar Fabio Bigolin und Vanessa Verdoni scheint ein Glücksfall gewesen zu sein, es pflegt die zierocksche Tradition in Weinberg und Keller. Und sie zaubern Weine mit einem aristokratischen Ausdruck, passend zum malerisch-eindrucksvollen Schloss.

 

 

Das Schloss, das ist auch so eine Geschichte. Das mittelalterliche Anwesen – einst Burg, dann Kloster – war in einem bemitleidenswerten Zustand. «Das Schloss war ähnlich wie ich selbst, wir wurden beide aus dem Dornröschenschlaf erweckt». Denn in Mauro Taiariols Leben wirbelte auch eine neue Liebe. Die lebensfrohe und temperamentvolle Marianna erweckte Schloss und Schlossherr zu neuem Leben, gemeinsam haben sie die alten Gemäuer mit untrüglichem Gespür wieder in Stand gesetzt. Am Anfang lagerten in der barocken Schlosskirche noch die Barriques, heute ist der üppige Saal eine der schönsten Hochzeitsadressen Norditaliens, mit einem berauschenden Blick über das Land. Unter Mariannas Schöpferkraft entstand nach und nach ein Traumrefugium mit Gästesuiten, Schlosspark und schliesslich einem Ausnahmerestaurant: dem «Barbariccia». Michele Lasco ist Chef in diesem kulinarischen Juwel und hat nicht nur mit dem besten Risotto aller Zeiten gepunktet. Beeindruckend interpretiert der bescheidene Koch traditionelle Rezepte der Region innovativ und leicht und baut eine tragfähige Bühne für die vielschichtigen Weine des Hauses. Das Wechselspiel im Engelsschloss gilt auch für die Küche: Himmlische Gaumenfreuden bereiten höllische Versuchungen. Bevor man sich auf ein spontanes Essen im «Barbariccia» freut, sollte man vorab unbedingt nachfragen. Denn das Restaurant ist nicht täglich geöffnet. Wenn Events im Schloss stattfinden, gehört die Küchenbrigade ganz der geschlossenen Gesellschaft.

 

 

«Unser Höhepunkt im Jahr ist zweifelsohne die Zeremonie des ‘Il Prescelto’, des besten reinsortigen Weines im Jahrgang. Zu diesem opulenten Ereignis laden wir Önologen, Weinjournalisten und Freunde des Hauses fürstlich ins Schloss ein. Ein grossartiges Ereignis!» Mauro und Marianna lieben die grossen Auftritte ihrer Weine. Aus den verheissungsvollsten Parzellen werden jeweils Weine reinsortig ausgebaut, je nach Ausgangslage in speziellen Fässern. Dann werden sie fünf Jahre schlummern gelassen, bis sie ihren grossen Auftritt haben. Nur ein einziger Wein kann der Beste seines Jahres werden. Die anwesenden Gäste werden zur Jury und zu einem Teil der Weingeschichte. Eine Erfolgsgeschichte. Und eine wunderbare Gelegenheit, die älteren Prescelti in vertikalen Degustationen zu positionieren und zelebrieren. 180 rare Liter, rund 250 Flaschen Lagenwein, werden so zum fast unverkäuflichen Objekt der Begierde und bauen jedes Jahr an der Weinhistorie des Schlosses.

Es schleicht sich heimlich ins Weinherz, das schöne Schloss der Engel, und mit jedem Schluck der komplexen, lang gereiften Weine möchte man länger bleiben und mehr davon haben. Wie schön, dass man die Zimmer im Schloss auch buchen kann. Und wie wunderbar, dass es Menschen wie Marianna und Mauro gibt, die andere an ihren Märchen teilhaben lassen.