Caprai Arnaldo

Unweit von Montefalco befindet sich das 150 Hektaren grosse Weingut Arnaldo Caprai. «Es trägt den Namen meines Vaters», erklärt der bekannte Weinproduzent Marco. Er hätte einst ins elterliche Textilbusiness einsteigen können, immerhin gehört seine Familie zu den wichtigsten Unternehmern der Branche. Doch Marco winkt ab: «Ich fühlte mich immer schon meiner heimatlichen Scholle verbunden! Hier in Montefalco bin ich geboren, hier lebe ich, die liebliche Gegend erfüllt mich mit Zufriedenheit, und hier werde ich wohl auch sterben! Und Montefalco, das ist Wein, besonderer Wein!» Leidenschaftlich erzählt er aus der jahrhundertealten Geschichte «seines» Städtchens, zu dessen Füssen seine Reben wachsen. Im Mittelalter gehörte die Region zu den blühendsten Zentren des Abendlandes. Damals kultivierten Franziskanermönche in Sichtweite von Assisi eine ganz besondere Traube – Sagrantino, die «Geweihte». Heute gilt sie als beste autochthone Rebsorte Italiens, denn, so sagt Marco ehrfürchtig, «darin ist die Erinnerung an die grosse Zeit des alten Umbriens gespeichert!» Er muss es wissen, widmet er sich doch schon ein ganzes intensives Arbeitsleben lang der Kulturgeschichte des Sagrantino. Sogar ein Inventar uralter Rebstöcke liess er anlegen, denn in Montefalco ziehen alteingesessene Familien auf den Pergolas ihrer Palazzi seit Menschengedenken Rebstöcke, die genetisch kaum je Veränderungen erfuhren. Inzwischen interessieren sich auch Wissenschaftler dafür. Wer nun glaubt, Marco lebe in der glorreichen Vergangenheit seiner umbrischen Heimat, täuscht sich. Im Hier und Jetzt hat er dafür gesorgt, dass die Weinwelt auf Umbrien aufmerksam wurde. Mit Erfolg. 2012 wurde seine Kellerei von der Fachzeitschrift «Wine Enthusiast» zur «European Winery of the Year» gekürt. Eine von zahlreichen Auszeichnungen, die Caprai in den letzten Jahren entgegennehmen durfte. Auf Lorbeeren ausruhen mag er nicht. Lieber informiert der Nimmermüde auf modernen Kommunikationskanälen über seine Weine: Von Twitter über Youtube bis Facebook ist er präsent und seine Auftritte mit dem italienischen Starkoch Gianfranco Vissani sind legendär. Auch mit der Zukunft befasst sich der erfolgreiche Weinproduzent intensiv: «Wir alle müssen uns Gedanken darüber machen, in welchem Zustand wir unsere Umwelt der nächsten Generation übergeben!» Marco denkt und redet nicht nur, er handelt auch. Auf seinem Weingut reduzierte er den Einsatz von Treibstoff, Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf ein absolutes Minimum. «Ich liess eigens sparsame Hightech-Maschinen und Fahrzeuge entwickeln, die Reben und Böden schonen. Das macht auch betriebswirtschaftlich Sinn», ist er überzeugt. Zudem legt er hohen Wert auf eine ausgewogene Biodiversität. In seinem Weinberg wachsen zwischen Reben auch Eichen, Blumen, Bohnen und Erbsen, was den Nährstoffgehalt des Bodens fördere. Gemeinsam mit anderen umbrischen Winzern setzt er sich dafür ein, dass biodynamischer Weinbau zum Standard wird. Doch sein Engagement gilt auch sozialen Projekten. Zudem schafft Caprai Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung, er fordert Ethik im Unternehmertum und die Entwicklung eines sanften Tourismus in Umbrien. Urlauber sollten sich unbedingt die moderne Kellerei Arnaldo Caprai ansehen. Im grosszügigen Besucherzentrum kann man sich auf geführten Rundgängen, beim Betrachten von Videofilmen und beim Blättern in Büchern mit den Spezialitäten des lokalen Weinbaus vertraut machen. An einer meterlangen ovalen Bar lassen sich sämtliche Schätze aus Caprais Keller degustieren: Vigna Flaminia beispielsweise, ein Rotwein aus zwei Dritteln Sangiovese und kleinen Anteilen von Canaiolo und Sagrantino. Oder der beliebte Montefalco Rosso. Caprais Pflanzungen erstrecken sich über einen Hügel mit erheblichen Höhenunterschieden. Entsprechend steil fahren wir mit Marcos Jeep bergauf und bergab. Von einer Aussichtsplattform mitten in den Reben geniessen wir den Blick über halb Umbrien bis hinüber nach Assisi. Genau die richtige Kulisse, um Caprais berühmten Sagrantino zu probieren. Er rät, seinen Riserva mit dem Jahrgang 2008 getrost bis 2020 im Keller zu belassen. Der jetzt schon harmonische Wein werde nur noch besser. «Meinem Sagrantino darf und muss man Zeit geben, denn dieser Wein ist kein Produkt aus der hektischen Welt der Minuten oder Stunden, nein, bei ihm misst man in Jahrzehnten und Jahrhunderten», erklärt Marco poetisch. Ich schwenke mein Glas und betrachte ehrfürchtig den tiefroten Rebensaft. «Sagrantino braucht, hat und schenkt Zeit», sagt Gastgeber Caprai, «und passt ausgezeichnet zu Slow Food!» Der tanninreiche Wein bietet dem Geniesser zweifellos ein besonderes Entspannungsprogramm. Also, zurücklehnen und spüren, wie der Sagrantino im formschönen Kelchglas langsam den Hauch der umbrischen Geschichte zu verströmen beginnt, die Geschmacksnerven entzückt und das Weinparadies auf Erden erleben lässt. In solchen Momenten offenbart dieser besondere Trank sein wahres Wesen: Umbriens «geweihter» Wein ist schlicht ein Göttertrank.

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Arnaldo Caprai


Unweit von Montefalco befindet sich das 150 Hektaren grosse Weingut Arnaldo Caprai. «Es Trägt den Namen meines Vaters», erklärt der Bekannte Weinoroduzent Marco. Er hätte einst ins elterliche Textilbusiness einsteigen können, immerhin gehört seine Familie zu den wichtigsten Unternehmern der Branche. Doch Marco winkt ab: «Ich fühlte mich immer schon meiner heimatlichen Scholle verbunden! Hier in Montefalco bin ich geboren, hier lebe ich, die liebliche Gegend erfüllt mich mit Zufriedenheit, und hier werde ich wohl auch sterben! Und Montefalco, das ist Wein, besonderer Wein!»

 


Leidenschaftlich erzählt er aus der jahrhundertealten Geschichte «seines» Städtchens, zu dessen Füssen seine Reben wachsen. Im Mittelalter gehörte die Region zu den blühendsten Zentren des Abendlandes. Damals kultivierten Franziskanermönche in Sichtweite von Assisi eine ganz besondere Traube – Sagrantino, die «Geweihte». Heute gilt sie als beste autochthone Rebsorte Italiens, denn, so sagt Marco ehrfürchtig, «darin ist die Erinnerung an die grosse Zeit des alten Umbriens gespeichert!» Er muss es wissen, widmet er sich doch schon ein ganzes intensives Arbeitsleben lang der Kulturgeschichte des Sagrantino. Sogar ein Inventar uralter Rebstöcke liess er anlegen, denn in Montefalco ziehen alteingesessene Familien auf den Pergolas ihrer Palazzi seit Menschengedenken Rebstöcke, die genetisch kaum je Veränderungen erfuhren. Inzwischen interessieren sich auch Wissenschaftler dafür.

«Hier in Montefalco bin ich geboren, hier lebe ich, die liebliche Gegend erfüllt mich mit Zufriedenheit und hier werde ich wohl auch sterben!»
Marco Caprai über seine Heimat Montefalco


Wer nun glaubt, Marco lebe in der glorreichen Vergangenheit seiner umbrischen Heimat, täuscht sich. Im Hier und Jetzt hat er dafür gesorgt, dass die Weinwelt auf Umbrien aufmerksam wurde. Mit Erfolg. 2012 wurde seine Kellerei von der Fachzeitschrift «Wine Enthusiast» zur «European Winery of the Year» gekürt. Eine von zahlreichen Auszeichnungen, die Caprai in den letzten Jahren entgegennehmen durfte. Auf Lorbeeren ausruhen mag er nicht. Lieber informiert der Nimmermüde auf modernen Kommunikationskanälen über seine Weine: Von Twitter über Youtube bis Facebook ist er präsent und seine Auftritte mit dem italienischen Starkoch Gianfranco Vissani sind legendär.

Auch mit der Zukunft befasst sich der erfolgreiche Weinproduzent intensiv: «Wir alle müssen uns Gedanken darüber machen, in welchem Zustand wir unsere Umwelt der nächsten Generation übergeben!» Marco denkt und redet nicht nur, er handelt auch. Auf seinem Weingut reduzierte er den Einsatz von Treibstoff, Dünger und Pflanzenschutzmitteln auf ein absolutes Minimum. «Ich liess eigens sparsame Hightech-Maschinen und Fahrzeuge entwickeln, die Reben und Böden schonen. Das macht auch betriebswirtschaftlich Sinn», ist er überzeugt. Zudem legt er hohen Wert auf eine ausgewogene Biodiversität. In seinem Weinberg wachsen zwischen Reben auch Eichen, Blumen, Bohnen und Erbsen, was den Nährstoffgehalt des Bodens fördere. Gemeinsam mit anderen umbrischen Winzern setzt er sich dafür ein, dass biodynamischer Weinbau zum Standard wird. Doch sein Engagement gilt auch sozialen Projekten. Zudem schafft Caprai Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung, er fordert Ethik im Unternehmertum und die Entwicklung eines sanften Tourismus in Umbrien.

 

Urlauber sollten sich unbedingt die moderne Kellerei Arnaldo Caprai ansehen. Im grosszügigen Besucherzentrum kann man sich auf geführten Rundgängen, beim Betrachten von Videofilmen und beim Blättern in Büchern mit den Spezialitäten des lokalen Weinbaus vertraut machen. An einer meterlangen ovalen Bar lassen sich sämtliche Schätze aus Caprais Keller degustieren: Vigna Flaminia beispielsweise, ein Rotwein aus zwei Dritteln Sangiovese und kleinen Anteilen von Canaiolo und Sagrantino. Oder der beliebte Montefalco Rosso. Bevor wir mit Marco zu einer Fahrt durch sein Weingut aufbrechen, lädt uns der grosszügige Gastgeber zum Anstossen mit strohgelbem Grecante ein. Zu diesem sortenreinen Weisswein reicht er Bauernbrot, beträufelt mit Öl von Olivenbäumen, die auf seinem Land wachsen. Dann gesellen sich seine zwei munteren Söhne Alessandro und Arnaldo zu uns. Die Kinder wollen uns unbedingt begleiten, denn eine Fahrt in Papas
Jeep über holprige Feldwege macht «viel mehr Spass als in die Schule zu gehen». Und schliesslich wollen die beiden auch einmal «Traubengärtner» werden wie ihr Vater.

 

 

Caprais Pflanzungen erstrecken sich über einen Hügel mit erheblichen Höhenunterschieden. Entsprechend steil fahren wir mit Marcos Jeep bergauf und bergab. Von einer Aussichtsplattform mitten in den Reben geniessen wir den Blick über halb Umbrien bis hinüber nach Assisi. Genau die richtige Kulisse, um Caprais berühmten Sagrantino zu probieren. Er rät, seinen Riserva mit dem Jahrgang 2008 getrost bis 2020 im Keller zu belassen. Der jetzt schon harmonische Wein werde nur noch besser. «Meinem Sagrantino darf und muss man Zeit geben, denn dieser Wein ist kein Produkt aus der hektischen Welt der Minuten oder Stunden, nein, bei ihm misst man in Jahrzehnten und Jahrhunderten», erklärt Marco poetisch. Ich
schwenke mein Glas und betrachte ehrfürchtig den tiefroten Rebensaft. «Sagrantino braucht, hat und schenkt Zeit», sagt Gastgeber Caprai, «und passt ausgezeichnet zu Slow Food!» Der tanninreiche Wein bietet dem Geniesser zweifellos ein besonderes Entspannungsprogramm. Also, zurücklehnen und spüren, wie der Sagrantino im formschönen Kelchglas langsam den Hauch der umbrischen Geschichte zu verströmen beginnt, die Geschmacksnerven entzückt und das Weinparadies auf Erden erleben lässt. In solchen Momenten offenbart dieser besondere Trank sein wahres Wesen: Umbriens «geweihter» Wein ist schlicht ein Göttertrank.