Ruffino

Montemasso thront wie ein luxuriöser Adlerhorst, eine trutzige neuzeitliche Burg auf dem höchsten Punkt eines Hügels im Süden von Florenz. Der «felsige Berg» ist der bevorzugte Sitz der Familie Folonari, der Eigentümerin des Weinimperiums Ruffino. In halsbrecherischen Serpentinen führt uns eine Privatstrasse, gesäumt von dichtem Gebüsch, knorrigen Bäumen und blühendem Oleander, immer weiter in die Höhe, bis wir schliesslich vor dem aristokratischen Anwesen vorfahren.

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Ruffino


Montemasso thront wie ein luxuriöser Adlerhorst, eine trutzige neuzeitliche Burg auf dem höchsten Punkt eines Hügels im Süden von Florenz. Der «felsige Berg» ist der bevorzugte Sitz der Familie Folonari, der Eigentümerin des Weinimperiums Ruffino. In halsbrecherischen Serpentinen führt uns eine Privatstrasse, gesäumt von dichtem Gebüsch, knorrigen Bäumen und blühendem Oleander, immer weiter in die Höhe, bis wir schliesslich vor dem aristokratischen Anwesen vorfahren.

 


Der Hausdiener öffnet uns beflissen die Tür. Durch die behaglich eingerichteten Wohnräume führt uns der «Major domus» auf die riesige Terrasse, wo wir erst einmal eine Weile sprachlos an der Ballustrade lehnen und die atemberaubende Aussicht auf uns wirken lassen. Weit unter uns dehnen sich sanft ondulierte Rebberge aus, da und dort von einzelnen Baumgruppen, Feldern oder Häusern unterbrochen, am Horizont türmen sich harmlose Sommerwolken auf. Eine angenehme Brise lässt uns die Hitze des Tages vergessen. Rundherum herrscht tiefe, friedvolle Stille.

Schritte schrecken uns auf: Beschwingt erscheint der Hausherr, Adolfo Folonari, der Generaldirektor Ruffinos, der zusammen mit seinem Bruder Luigi und unterstützt von einem kompetenten Önologen- und Agronomenteam (zu dem auch der Starönologe Carlo Ferrini gehört) den Grossbetrieb leitet. Viel Zeit hat er nicht, der vielbeschäftigte, smarte Adolfo, der die Liebe zum Wein wohl schon mit der Muttermilch aufgesogen hat, doch lässt er es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüssen, mit Reto und Luca Vergani fürs Familienalbum zu posieren und uns zum Apéro einzuladen. Kredenzt wird ein knackiger Sauvignon blanc aus dem Friaul, herrlich duftig und von grosser Rasse. Natürlich stammt er aus einem von Folonaris Weingütern.

 

«Der Herzog von Aosta ernannte Ruffino gar zum offiziellen Hoflieferanten der italienischen Königsfamilie. Damit war Ruffino entgültig geadelt.»

 

Ruffino und seine Weine sind nicht wegzudenken aus der Geschichte des italienischen Weinbaus – die Kellerei hat vielmehr selbst Geschichte geschrieben. Gegründet wurde Ruffino vor mehr als 130 Jahren von den beiden Cousins Ilario und Leopoldo Ruffino. Ihr Ziel: das ideale Weingut schaffen und ideale Weine produzieren. Schon bald wurden ihre toskanischen Weine berühmt und heimsten Medaillen im grossen Stil ein. Die verwöhntesten Weinliebhaber der Welt begannen Ruffino-Weine zu trinken. Ein besonders treuer Kunde war Giuseppe Verdi, der gleich eine Dauerbestellung bei Ruffino aufgab und sehr verärgert gewesen sein soll, als seine Weinlieferung einmal Verspätung hatte. Der Herzog von Aosta ernannte Ruffino gar zum offiziellen Hoflieferanten der italienischen Königsfamilie. Damit war Ruffino endgültig geadelt.

1913 verkauften die kinderlosen Cousins ihren Betrieb an die toskanische Familie Folonari, ihrerseits seit Generationen im Weinbau tätig. Dynamisch und zielstrebig bauten sie das Weingut zum heutigen Imperium aus, mit einem Landbesitz von 1500 Hektaren, wovon 600 mit Reben bestockt sind. Jährlich werden 14,5 Millionen Flaschen Wein produziert. Acht grosse Weingüter zählt das Unternehmen, sieben in der Toskana, das achte im Friaul, eines schöner als das andere: Greppone Mazzi (Montalcino), Lodola Nuova (Montepulciano), Santedame (Chianti Classico), Poggio Casciano (Colli Fiorentini), Montemasso (Colli Fiorentini), La Solatìa (Colli Sienesi) und Borgo Conventi (Collio und Isonzo, Friaul).

Maarten Leereveld, der kaufmännische Direktor von Ruffino, übernimmt es, uns die Weine vorzustellen und uns durch das Besucherzentrum von Poggio Casciano zu führen, eine sorgfältig renovierte Renaissance-Villa, die heute auch als stilvolles Gästehaus, Sitz der Ruffino-Agronomen, Forschungsstätte und natürlich als Weinkeller dient. Der sympathische Holländer Maarten, längst zum überzeugten Italiener mutiert und mit einer Sieneserin verheiratet, zeigt uns den grandiosen Barriquekeller, der in seiner schlichten Schönheit fast an einen Tempel erinnert. Nebenan, im hochmodernen Vinifikationskeller, glänzen die Stahltanks um die Wette. «Wir unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Universität Florenz zahlreiche Versuche und Experimente», erzählt Maarten. Ziel dabei ist immer, die perfekte Übereinstimmung zwischen Rebsorte, Terroir und Mikroklima zu finden. «Wir sind zwar einer grossen Tradition verpflichtet, machen aber durchaus experimentelle Weine.» 25 sind es insgesamt, darunter so berühmte wie der tiefgründige Chianti Classico Riserva Ducale Oro, der grosse Klassiker des Hauses, dann der sehr moderne, international auftretende Modus (eine attraktive Cuvée aus Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Merlot) oder der vornehme Romitorio di Santedame (eine Assemblage aus Colorino und Merlot), alle drei immer wieder heisse Anwärter auf die begehrten drei Gläser des italienischen Weinführers Gambero Rosso. Eine Besonderheit von Poggio Casciano ist der Pinot nero: «Ruffino war die erste Azienda, die es wagte, in der Toskana Pinot nero anzupflanzen; das war 1985.»

Althergebrachte, lokale Sorten stehen bei Ruffino einträchtig neben internationalen Varietäten; jede findet den ihr zusagenden Platz, verleiht einem der Weine etwas von ihrer Persönlichkeit. Auch die Basisweine können sich sehen lassen. Und ihr Niveau steigt von Jahr zu Jahr, wie der Gambero Rosso feststellt. Kein Wunder, wurden doch in den letzten Jahren 30 Millionen Euro in die Neuanlage von Rebbergen, die Renovation der Weingüter und die Modernisierung der Kellerausrüstung investiert. Ruffino und die Familie Folonari haben offensichtlich nicht vor, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen.