Prosecco
Früher war es einfacher, da nannte man die Traube und das Gebiet und den Wein einfach Prosecco. Aber mit dem Dekret des italienischen Landwirtschaftsministers vom 17. Juli 2009 ist das vorbei, Prosecco ist ausschliesslich eine Herkunftsbezeichnungund die Traubensorte heisst Glera. Basta!
Das hat die Rebsortenforscher nicht begeistert, denn mit Glera werden verschiedene Weinsorten aus der Provinz Triest bezeichnet. Aber der Leidensweg der Produzenten im hügeligen Gebiet um Valdobbiadene und Conegliano war so lang und schwer, dass man etwas unternehmen musste. Jahrelang schwemmten Massenweine aus allen möglichen Rebsorten und Gegenden unter dem Namen Prosecco die Märkte und schadeten dem Ansehen dieser süffigen Schaumweine nachhaltig. Das ist nun Geschichte, der Name Prosecco bezieht sich ausschliesslich auf die DOC-Schaumweine, die in der malerischen Hügellandschaft produziert werden, die Weine bestehen mindestens zu 85 Prozent aus Glera-Trauben und Glasflaschen sind obligatorisch! Nix mehr mit hässlichen Dosenabfüllungen und Ramschware. So zumindest sieht der Plan dahinter aus und die Hoffnung auf eine Besserung ist gross.
Zuhause ist die weisse Rebsorte Glera in Nordost-Italien, in der Provinz Treviso. Sie ist spät reifend, mit goldgelben Beeren von mittlerer Größe. Die Trauben liefern einen hell strohgelben bis goldgelben Wein mit leicht nussigem Geschmack, gerbstoffreichen und mit einer dezent bitteren Note im Nachgeschmack. Die feinfruchtigen Weine eignen sich hervorragend für eine zweite Gärung und geben dem Wein Struktur.
Übrigens: Der Name hat mit dem italienischen «secco» (trocken) wenig zu tun, er stammt von einer Ortsbezeichnung. Obwohl auch Prosecco häufig trocken ausgebaut wird gibt es auch viele halbsüsse oder süsse Varianten.