Sangiovese
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Sangiovese
Das ist die meistangebaute Rotweinsorte des Bel Paese und die Haupttraube Mittelitaliens. Ihren Namen verdankt sie dem altrömischen Göttervater Jupiter, Herrscher über Himmel, Licht, Blitz, Regen und Donner. Jupiters Blut wird der rote Traubensaft genannt, Sanguis Iovis.
So alt wie die Römer, oder eher gesagt, noch älter ist die Sorte Sangiovese, die schon die Etrusker gekannt haben. Das klassische Anbaugebiet deckt sich nämlich mit dem Siedlungsgebiet der vorrömischen Stämme, allen voran die Region Toskana. Hier bilden die Sangiovese-Weine die Grundlage für so wohlklingende Weinberühmtheiten wie Chianti, Brunello, Morellino oder Carmignano. Die Traube gibt es sowohl gross- als auch kleinbeerig und Jupiters Sprösslinge gibt es in zahlreichen Klonvarianten, der Farbatlas Rebsorten listet 83 Synonyme.
Darunter so klangvolle Namen wie Brunello, Prugnolo Gentile oder Montepulciano. Charakteristisch für einen Sangiovese-Wein sind ein ausgeprägtes Beerenaroma und eine präsente Säure. Er ist vollmundig und tanninreich, in warmen Regionen auch mit einem hohen Alkoholgehalt. In kühlen Regionen zeigt er sich mit harten Tanninen und einer hohen Säure. Sangiovese liebt sonnige Wärme und dankt sie mit einer schönen Langlebigkeit der Weine. Für die Reife lässt sie sich Zeit und Weile, der Sonne wird sie erst im späten Herbst entrissen. Seit jeher begann die Lese frühestens nach dem 29. September, oftmals auch erst im Oktober. Geballte Sonnenkraft im Glas ist dadurch garantiert. Die Bandbreite der Sangiovese-Weine ist immens, sie reicht von einfachen Landweinen bis hin zu aristokratischen Weltklasse-Weinen.