Villa Loggio

Wo einst der Marquis di Venuti logierte, können heute Geniesser fantastische Ferientage verbringen. Die Rede ist vom traumhaften Palazzo Villa Loggio. Sara und Hans Ensing haben sich in dem perfekt restaurierten Barockpalast den Traum von der Villa in der Toskana erfüllt. Zypressen und Rosmarinbüsche säumen die lange Einfahrt zu ihrem stolzen Anwesen. Das historische Gästehaus liegt inmitten von sanft geschwungenen Hügelzügen, die sich zwischen Montepulciano und Cortona erstrecken. Bekannt ist die Südtoskanische DOC Cortona für vorzüglichen Syrah. Doch die beiden Newcomer machen auch mit anderen Weinen auf sich aufmerksam.

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Villa Loggio

Wo einst der Marquis di Venuti logierte, können heute Geniesser fantastische Ferientage verbringen. Die Rede ist vom traumhaften Palazzo Villa Loggio. Sara und Hans Ensing haben sich in dem perfekt restaurierten Barockpalast den Traum von der Villa in der Toskana erfüllt. Zypressen und Rosmarinbüsche säumen die lange Einfahrt zu ihrem stolzen Anwesen. Das historische Gästehaus liegt inmitten von sanft geschwungenen Hügelzügen, die sich zwischen Montepulciano und Cortona erstrecken. Bekannt ist die Südtoskanische DOC Cortona für vorzüglichen Syrah. Doch die beiden Newcomer machen auch mit anderen Weinen auf sich aufmerksam.

 

 

Eines gleich vorweg: Ich habe in der Toskana kaum je ein schöneres Feriendomizil gesehen. Hier lässt sich für ein paar Tage der Traum vom ‹Haus in der Toskana› leben. Weinberge inklusive. Die sehr grossen Zimmer im geschmackvoll renovierten Gebäude begeistern, das Haus kommt ohne Schnickschnack aus, bietet dafür sehr viel sehr schönes Ambiente. Kunstfreunde stossen in Korridoren und Sälen auf interessante Gemälde und zeitgenössische Skulpturen. In der weitläufigen Gartenanlage kann man bei einem Spaziergang die Seele baumeln lassen, unter den grossen Bäumen schwerelos dem Rauschen des Windes zuhören oder sich gemütlich in den Pool legen. Der Blick schweift von der Südtoskana bis ins benachbarte Umbrien, in der Ferne grüssen die Colli Senesi und der Monte Amiata, und nachts hört man hin und wieder die mysteriösen Rufe von Eulen und Stachelschweinen.

Die Gastgeber empfangen uns auf einer der vielen Terrassen ihrer historischen Villa. Der ohnehin schon feine Duft der toskanischen Bilderbuchlandschaft erfüllt sich mit den Düften der aufgetragenen Apéroplatte: fritierte wilde Zwiebeln, Salbei- und Basilikumblätter, Spargelmousse und Zucchinipüree, Schaf-Mascarpone, schmackhafte Bruschetti, Meerfrüchte und gartenfrisches Gemüse, dazu ein oder zwei oder mehrere (wer kann da widerstehen?) Gläser überraschend fruchtigen Traminer aus dem eigenen Weinberg. Ein ausgezeichneter Tropfen, der sich mit seiner wohltuenden Frische erheblich von vielen toskanischen Weissweinen abhebt.

Sara und Hans müssen von den Gästen die immer gleiche Frage stellen lassen: Wie sind sie zu diesem traumhaften Weingut gekommen? «Ich habe schon früh mit Pflanzen gearbeitet», erklärt der gebürtige Holländer Hans, «als Student arbeitete ich in einer Rosenzucht. Das ist ein bisschen wie Weinbau – man muss die Pflanzen regelmässig und fachmännisch zurückschneiden, will man Wildwuchs vermeiden!»

«Un vino della Madonna!»

Orginalkommentar Reto Vergani zum Cabernet Sauvignon von Villa Loggio

 

Später arbeitete er rund um den Globus in der Finanzindustrie. Seine Frau Sara stammt aus dem norddeutschen Harzgebiet. Kennengelernt haben sich die beiden in Rom. Sie schmunzelt: «Von Anfang an gehörte Italien zu unserer Beziehung.» Die beiden sind sich einig: «Wir haben die Welt gesehen und sind viel gereist. Irgendwann war es genug. Mit Villa Loggio haben wir den Ort gefunden, an dem wir zur Ruhe kommen können. Ideal für eine junge Familie, die ein Nest braucht.» Und wie wird man über Nacht Weinproduzent? «Das war ein langer, schwieriger Prozess!», erinnert sich Hans. Zuerst mussten sie sich mit den lokalen Gepflogenheiten vertraut machen. Sara Ensing entwickelte mit der Zeit ein feines Gespür für den Umgang mit italienischer Bürokratie. Augenzwinkernd meint sie: «Das Schrecklichste, was einem hier passieren kann, ist ein sofortiger positiver Bericht von einer Amtsstelle. Ein sicheres Zeichen dafür, dass es Ärger geben wird!»

 

 

Die Anfangsmühen sind vergessen. Unter dem Namen Villa Loggio produzieren sie auf 50 Hektar bemerkenswerte Weine, die wir zu Pasta mit Entenragout, Schafkoteletten vom Grill und Gemüse geniessen. Die Begeisterung steigt von Flasche zu Flasche. Beispiel: Cabernet-Sauvignon. Originalkommentar Reto Vergani: «Un vino della Madonna!» Nur 600 Flaschen hat Villa Loggia davon produziert – Vergani hat die gesamte Produktion exklusiv aufgekauft. Auch der 2008er Pinot Noir gefällt ausgezeichnet. Ob es einen Magier in der Kellerei gibt? Kellermeister Crescenzo bleibt bescheiden: «Guten Wein macht man im Weinberg, nicht im Keller!» Seine überaus herzliche Frau Beatrice doppelt nach: «Die Erde rund um Villa Loggio ist wie geschaffen für guten Wein!»

Die Kellerei befindet sich etwa einen Kilometer vom Wohnhaus entfernt. In den Fässern lagern ausgezeichnete Schätze. Besonders freuen darf man sich auf den Pinot Noir 2013. Auch der Syrah 2013 überzeugt jetzt schon mit einem ausgezeichneten balsamischen, weichen Körper. Villa Loggia produziert zwar erst seit 2005 Wein, sorgt aber bereits jetzt für Aufsehen. Man darf gespannt sein, was die Newcomer in den kommenden Jahren präsentieren. Eines ist gewiss: Die eingeschlagene Richtung stimmt. Mit Villa Loggio ist am Firmament des Weinhimmels ein neuer Stern erschienen. Am Tourismushimmel ist er bereits aufgegangen: Als Gast auf dem Weingut kann man genau dieses Stück Toskana erleben von dem man immer schon geträumt hat. Was will man mehr?

Text: Daminan Zingg | Bild: Flavia Vergani | Quelle: Vergani Magazin 6