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Wo liegt der Unterschied?

Wo liegt der Unterschied?

Es gibt biologisch produzierte und zertifizierte Weine, Winzer, die auf Biodynamie schwören und solche, die Naturweine herstellen. Alles gut – aber wo liegen die Unterschiede?

Drei Begriffe, die oft verwechselt werden, aber klar unterscheidbar sind. Auch wenn die Details kompliziert sind, versuchen wir, euch ganz schnell und ganz kurz auf die wichtigsten Unterschiede aufmerksam zu machen. Legen wir los.

Biowein

Er ist reglementiert und zertifiziert. In der Schweiz ist das zum Beispiel seit 1981 bei Bio-Suisse der Fall. In Italien greifen seit 2012 die rechtsverbindlichen EU-Vorschriften für ökologischen Wein. Die Winzerinnen und Winzer verzichten auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden, Herbiziden und Kunstdünger. Schwefel, aber auch Kupfer darf in begrenzten Mengen verwendet werden. Das Ziel ist klar eine Kupferreduktion, die Bioforschung in Richtung Kupferersatzmittel läuft. 

Biodynamische Weine

Auch hier gibt es ein international bewährtes, bekanntes und rigides Label, das sich den Namen von der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter entlehnt. Weltweit sind rund 700 Weingüter mit diesem Label zertifiziert. Der biodynamische Anbau (nach den anthroposophischen Prinzipien von Rudolf Steiner) stärkt den Boden, die Pflanzen, die Tiere und letztlich auch die Menschen. Verwendet werden biodynamische Präparate und auch im Keller ist der önologische Spielraum arg begrenzt. Fermentiert wird ausschliesslich mit natürlichen Hefen, die auf den Trauben vorkommen. Es dürfen keine Enzyme eingesetzt werden und auch die Schönungsmittel sind limitiert. Der An- und Ausbau der Trauben erfolgt nach Mond- und Planetenkalender. Die Devise des biodynamisch produzierten Weins ist simpel: Guter Wein entsteht im Rebberg, nicht im Keller.

Naturweine

Winzer, die Naturweine produzieren, können sich zum Beispiel mit einem Demeter-Label zertifizieren lassen, aber sie müssen nicht. Der Begriff «Naturwein» ist nicht geschützt, er entspricht eher einer Haltung als einer Zertifizierung. Ziel ist es, im gesamten Produktionszyklus so wenig wie möglich zu intervenieren. Das bedeutet etwa: Spontanfermentation. Keine Filtration. Keine Schönung. Umstritten ist auch die Zugabe von Schwefel, um den Wein zu stabilisieren. Naturweine wollen das Terroir und den Jahrgang so authentisch wie irgendwie möglich erlebbar machen.

Alles clar?

Du kannst davon ausgehen, dass biologisch oder biodynamisch zertifizierte Weinbaubetriebe festgelegten Standards folgen. Aber für die Winzerinnen und Winzer geht es nicht einfach nur darum, Wein zu produzieren, sondern die Trauben das ganze Jahr über zu begleiten. Das ist spannend und faszinierend, weil man von der Natur lernen kann und mit ihr zusammenwächst. Darum begeistern uns alle Formen der naturnahen Weinproduktion. Wir hegen den grössten Respekt vor der jeweiligen Philosophie der Winzerinnen und Winzer und freuen uns immer wieder von Neuem, wenn wir ihre Überlegungen und ihr Engagement auch im Glas spüren.

Was bedeutet biodynamisch?

Wir stellen drei Weine vor