Rosé | Rosato
Rosé | Rosato
Roséwein war eine Zeit lang aus der Mode, galt als angestaubt. Nun ist er aber wieder zurück, beschwingt in alter frische. Doch wie wird dieser fruchtige rosa Charmeur hergestellt und wie kommt er zu seiner hellen Farbe?
Ein Rosé ist ein rosa oder hellroter Wein, der aus blauen Traubensorten hergestellt wird, allerdings nach Weisswein-Manier: Die Trauben werden unzerkleinert gekeltert und nur kurz auf der Maische stehen gelassen, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. Danach wird rasch abgepresst. Vergoren wird der Most ohne Schale. Werden die Beeren länger auf der Maische liegen gelassen, erhält der Rosé ein dunkleres Rosa bis Rot. Bei der Saignée-Methode wird aus dem Gärbehälter für Rotwein rund 10 Prozent des Mostes ohne Pressung einfach abgezogen und separat vinifiziert. Ein Nebeneffekt entsteht so beim übriggebliebenen Rotwein: Der erhält eine höhere Konzentration von Farb- und Gerbstoffen.
Eine Art Exot ist der Schiller: Als einer der wenigen Weine handelt es sich um einen Verschnitt von roten und weissen Trauben mit der Besonderheit, dass sie nicht nur gleichzeitig geerntet und gekeltert werden müssen, sondern auch im gleichen Rebberg angebaut worden sind. Meistens handelt es sich dabei um eine Kombination von Pinot Noir und Riesling-Sylvaner. Ein Roséwein aus reinem Pinot Noir nennt man oft auch Blanc de Noir - seine Farbe geht bereits in ein zartes Rot - oder im Wallis Œil-de-Perdrix einer der berühmtesten Roséweine der Schweiz.
Roséweine eignen sich nicht so gut für eine lange Lagerung, sie sollten jung und frisch innerhalb von ein bis drei Jahren getrunken werden. Die leichte, eher liebliche Ausführung passt sehr gut als Apérowein, unabhängig der Rebsorte. Ein kräftiger Rosé aus Apulien oder der Toskana verträgt auch gut Oliven, Käse und getrocknete Tomaten. Sehr hochwertige Roséweine wie der Conte Lemár oder der Rosato Vetere sind weniger fruchtig und leicht. Vielmehr sind sie vor allem gehaltvoll und passen durch ihre Komplexität und Fülle auch wunderbar zu Meeresfrüchten. Zwei sensationelle Botschafter der italienischen Rosé
Den Roséwein kann man in der Regel aus jeglichen blauen Trauben - also Rotweintrauben - herstellen. Ob Cabernet Sauvignon, Merlot, Gamay oder Grenache. Vor allem Südfrankreich hat eine grosse Rosé Kultur mit exzellenten Weinen und mit unter einigen der besten Rosé. In dieser Region haben sich auch Angelina Joelie und Brad Pitt ihren Traum erfüllt. Der Roséwein Miraval Rosé zählt heute zu den bekanntesten Rosés weltweit. Ein paar der besten Roséweine kommen aber auch vom Gardasee. Sie heissen dort Chiaretto und sind aus dem Most meherer verscheidener Rotwein Trauben hergestellt.
Ist der Wein mit der rosa Farbe bei den Stillweinen in der Regel eher ein preiswerter Sommerwein, sieht es bei den Schaumweinen anders aus. Rosé-Schaumweine und allen voran Rosé-Champagner gelten als besonders edel und übertreffen ihre weissen Artgenossen im Preis oft über das doppelte oder dreifache.