Die besten Weine sind solche, die uns am Tisch begleiten. Sie sind wie gute Freunde, die zum Essen bleiben und dabei neue Facetten offenbaren. Erlaubt ist, was schmeckt? Nun ja – die folgenden Kniffs helfen bei der Auswahl. Also! Auf, die Flaschen!
Zur Vorspeise
Wir starten mit leichteren Weiss- oder Schaumweinen, dann schaukeln wir uns hoch in der Komplexitätsskala. Scharfe Sauce? Mit einem säurehaltigen Wein wie dem Sauvignon Blanc von Schiopetto liegt man nicht falsch. Delikate Vorspeise? Ein floraler Weintyp wie der Beatrice von Mura Mura würde passen. Säurehaltiges Ceviche? Ein süsslicher Typus (Gewürztraminer von Kettmeir) hilft. Generell gilt: Je komplexer die Vorspeise, je edler die Zutaten, desto vielschichtiger der Wein. Zur Regionalküche passen meistens Weine derselben Region.
Zur Suppe
Gleiches Spiel. Ist die Suppe mit Rahm gebunden? Ein säurebetonter Wein hilft. Gibt es eine Kraftbrühe mit Fleischeinlage? Ein nicht zu komplexer Rotwein, leicht gekühlt, passt. Kennst du den Nero Buono von Federici aus Lazio?
Zur Pasta
Sind wir im Süden oder im Norden? Wenn wir von Spaghetti alle Vongole Veraci sprechen, passt ein Greco aus Paestum (San Salvatore), wenn wir an Gnocchi mit gebratenen Steinpilzen denken, eher ein leichter Rotwein – warum nicht ein Barbera (Mercuzio Mura Mura)? Pasta ist ein herrlicher Moment des Übergangs von Weiss- zu Rotwein. Zelebriere ihn.
Zum Hauptgang
Zum gebratenen Fisch mit Kräutern, Tomaten und Kapern kann ein leichter Rotwein, aber auch ein gehaltvoller, im Barriquefass ausgebauter Weisswein harmonieren. Zum Beispiel der Dolcetto d’Alba von Massolino oder der Chardonnay von Boroli. Serviere zur Bistecca alla Fiorentina dagegen einen kraftvollen, fruchtigen Wein aus der Toskana und zum Brasato eher einen säurebetonten Nebbiolo aus Barolo oder Barbaresco oder einen grossen Sangiovese. Generell gilt: Der Wein sollte mithalten und das Gericht geschmacklich ausbalancieren. Zu deftigen Gerichten passen Weine mit reifen Tanninen und markanter Säure. Zu leichteren Gerichten (Scaloppine) eher tänzelnde Weine (Chioccioli) oder je nach Temperatur gehaltvolle Roséweine (Tenuta Mara).
Zum Käse
Eher Weissweine. Sehr gut sind auch hier trockene, oxidativ ausgebaute Weine, das können auch (orange) Weine sein, die in der Amphore ausgebaut worden sind, so wie der Pinot Grigio Amphora Corte Quaiara oder der Maramato der Tenuta Mara.
Zum Dessert
Klar: Der toskanische Vinsanto (Ruffino) ist eine Bank. Eine prickelnde Alternative wäre ein Moscato d’Asti und zu dunkler Schokolade mit Kakaoanteil von über 75 Prozent harmoniert: Amarone (Anima). Zum Kaffee? Sicuramente una Grappa!
Accademia Vergani
In unserem Basisseminar erfährst du Grundsätzliches über Wein, aber natürlich auch, welche Geschmackskombinationen es sonst noch gibt.