Berta - eine Geschichte von Generationen, die eine Destillerie geschaffen haben, die immer neu zu bleiben scheint und dennoch ihren unverkennbaren Stil bewahren kann. Ein zeitgemässer Traditionsbetrieb, den man zumindest einmal in seinem Leben besucht haben müsste. Auch, weil man das praktischerweise mit der ersten Übernachtung unserer Reise in der sagenhaften Villa Prato im kleinen Dörfchen Mombaruzzo kombinieren könnte. Das Anwesen wurde von der Familie Berta 2007 erworben und während neun Jahren liebevoll restauriert.

D’accordo, der Name «Boroli» ist in piemontesischen Winzerkreisen nicht seit Jahrhunderten verwurzelt. Die Geschichte begann in den 1990ern. Silvano und Elena Boroli gründeten die Kellerei in Castiglione Falletto, im östlichen Teil des Barolo-Gebiets. Zehn Jahre danach übernahm Sohn Achille das Zepter und beeindruckt seither mit profunden, präzisen und perfekt ausbalancierten Weinen. Seine Philosophie ist denkbar einfach: «Konstante Qualität kennt keine Kompromisse.» Das kommt auch in seiner Locanda del Pilone in Alba rüber, die mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet wurde.

1896 gegründet, heute in vierter Generation geleitet, verarbeitet nur Trauben aus den eigenen Reblagen. Ein Beispiel? Barolo, DOCG, Parafada, Serralunga d’Alba. Die Rebstöcke und ihre Bearbeitung sind bei Massolino das Wichtigste überhaupt. In diesem Fall sind sie bis zu 60 Jahre alt, woraus ein Barolo zum Träumen entsteht. Nichts wird dem Zufall überlassen, vieles aber der Zeit. Die Philosophie ist klipp und klar und genauso kommen auch die Weine vom Önologen Giovanni Angeli, der die Brüder Franco und Roberto Massolino unterstützt, daher. Man merkt schnell, dass hier die Präzision und der Respekt für die Frucht des Terroirs regieren.

Hier ist bereits die vierte Generation am Werk. Besonnte Menschen, könnte man sagen, denn das Weingut der Familie Boeri mit den 10 Hektar Rebland liegt auf der Collina Bricco Quaglia, wo die Sonne vom Morgen bis in den Abend hinein scheint. Seit 1904 stehen der Familie drei Schlagworte ins Gesicht geschrieben: Passion, Tradition und Qualität. Wobei die Weine aus den besten eigenen Trauben, unter dem eigenen Namen, der eigenen Marke, erst 1998 von den Brüdern Giorgio und Roberto lanciert wurden.

Ein weiterer Höhepunkt, aber keine Traditionskellerei. Wir sind bei Mura Mura. So nennt sich der Weinbaubetrieb, «Relais Le Marne» heisst das dazugehörige Beherbergungs-Pendant. Hier kommt die Vision einer gelebten Gastlichkeit in ihrer Vollendung zum Ausdruck. Kunst. Gastronomie. Sport. Poesie und Schönheit. Luxus in Purezza. Und die viel beachteten Weine? Wir probieren sie auf der Terrasse und zum Abendessen im Ristorante Radici. Auf Mura Mura herrscht Bedingungslosigkeit in Sachen Qualität. Von A wie «Anbau» bis A wie «Ausbau». Im Keller herrscht eine japanische Grundhaltung. Präzision. Eleganz. Potenzial. Struktur. Reife. Ruhe. Der Weg dorthin würde ein Buch füllen.